Pressefreiheit impliziert auch sich die Freiheit zu nehmen, das zu löschen was einem nicht passt. Vor dieser Freiheit steht das geltende Recht welche Inhalte nicht veröffentlicht werden dürfen u.a. Aufruf zu Straftaten, Links oder Bilder von expliziter Gewalt, Pornographie, Bombenbau, etc. Nach diesen Rechten verbleibt also das “Hausrecht” des Webseitenbetreibers.
Ich kommentiere selbst gern einige Artikel der renommierten Presse. RP-online und der SPON sind dabei recht umgänglich. Als sehr sensibel und nicht nachvollziehbar hat sich für mich der Focus und die BILD herausgestellt. Jede noch so sanfte Kritik erhält keine Chance veröffentlicht zu werden. Hausrecht. Gut. Aber einen Dialog führt man so keinen mit seinen Lesern. Wenn unsere renommierte Presse sich den Anspruch gibt die Welt widerzuspiegeln und eine Kommentarfunktion zur Verfügung stellt, dann sollte sie dies auch tun. Mit Ereignissen wie in den letzten Tagen, kann man sehr gut beobachten wie manche Zeitungen den Dialog der Kommentarfunktion verstehen wollen.
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6 Kommentare
Für mich sind die klassischen Medien und ihre Online-Auftritte aus genau diesem Grund seit langem unglaubwürdig, uninteressant und irreführend. Da werden als Click-Baits reisserische Artikel mit gewagten Thesen publiziert. Will man dann aber als Leser einen Kommentar dazu abgeben, ist das entweder nicht möglich (Kommentarfunktionalität abgeschaltet), nur erschwert möglich (Account-Pflicht, Pseudo-/Anonymitätsverbot) oder der Redaktion missliebige Kommentare werden schlicht und einfach gelöscht. Dadurch entsteht zwangsläufig eine sehr einseitige Darstellung von Ereignissen, nämlich nur eine, welche der Redaktion genehm ist.
Da such ich mir meine Informationen lieber in unabhängigen, noch nicht vom Etablissement unterwanderten und zensierten Blogs zusammen. Dort stehen auch die wirklich interessanten Dinge. Beispielsweise findet man meines Wissens auf keiner offiziellen Medienseite einen Link auf „2083“. Dabei ist – unabhängig von der Legitimitätsfrage – das Dokument bislang noch auf keinem Index (wird sich leider bald ändern) und, nach meinen bisherigen Erkenntnissen, insofern interessant, als es einen unverfälschten, direkten Einblick in den Hintergrund, die Motivation und Psychologie von Breivik gibt. Was soll daran falsch oder unethisch sein, dieses Manifest zu lesen und zu verteilen? Leute, die etwas mit dessen Inhalt anfangen zu wissen, sind auch genügend intelligent, es im richtigen Kontext zu sehen. Und für die anderen ist eine Zensur sowieso in der Praxis irrelevant (theoretisch aber natürlich von Bedeutung – der freie Zugang zu Informationen sollte für alle Menschen jederzeit vollumfänglich gewährleistet sein, unabhängig von deren Intelligenz oder politischen Gesinnung).
Bücher verbieten, sowas wollen unsere Medien immer nur in China, Korea oder Cuba gesehen haben.
Ich weiß noch nicht wie ich das finden soll
http://www.rp-online.de/panorama/ausland/norwegen/Anonymous-will-Breivik-zur-Witzfigur-machen_aid_1015841.html
So kommt man zu keinem Dialog und man sollte nicht so tun als hätte diese Welt ihn nicht nötig.
Diese Aktion bewirkt jedenfalls das Gegenteil dessen, was Anonymous offiziell als Ziel der Aktion angibt (vielleicht ist das aber so geplant).
Gerade Anonymous sollte den Barbra Streisand Effekt doch eigentlich kennen.
Noch eine Anmerkung: Ich habe selbst übrigens auch ein Blog. Und ich setze auch bei mir meine Überzeugung um, dass ich jeden Kommentar veröffentliche, der nicht gegen zwingendes Recht verstösst. Unabhängig davon, ob mir persönlich der Kommentar in den Kram passt oder nicht. Der Schutz der Meinungsäusserungsfreiheit ist mir wichtiger als mein persönliches Befinden – ein höheres Gut.
Sehr mit Sorge verfolge ich hingegen die Tendenz zu zentralisierten Informations-Hubs wie Twitter. Durch die Zentralisierung setzt man sich a) freiwillig einer Gesetzgebung aus (z.B. der amerikanischen), die eigentlich aus geographischer Sicht gar nicht relevant wäre und b) der Willkür eines einzigen Betreibers. Der einzige glückliche Umstand bei dieser Entwicklung ist, dass die USA die Meinungsäusserungsfreiheit verglichen mit anderen Ländern hochhalten. Twitter zeigt jedoch im Fall Wikileaks usw., wie fragil und verletzlich dieses System ist.
Darum: Bloggt statt twittert! Dezentralisiert! Wahrt freiheitliche Bürgerrechte!
gefällt mir gut
sehe ich ebenso
Hier auch noch ein übles Beispiel für genau dieses Manipulative Vorgehen durch subjektiver Presseorgane; das „Mindener Tageblatt (MT) setzt auch sehr gerne und oft die Zensurschere bei den Kommentaren an: https://plus.google.com/113247206900697518499/posts/aAAUFJGxZkW?hl=de