11 Kommentare

  • Sehr gelungen. Vielen Dank für diesen schönen Beitrag zur Diskussion! LG Horst

  • som sagt:

    Dieter Bohlen hätte auch ganz sicher etwas dagegen, dass seine Werke ohne Gegenleistung von Youtube gewinnbringend eingesetzt werden werden und ohne Ende Musik runtergeladen wird, wenn er nicht schon Multimillionär wäre und jeden Tag tausende von Euo neu verdient. Die Gema hat Bohlen u.A. reich gemacht und warum zählen auf einmal irgendwelche Worte, die genau diesem Mann entspringen? Ist Bohlen jetzt Vorbild? Der verblödet die Nation und macht hoffnungsvolle junge Menschen vor einem Millionenpublikum zum Affen mit DSDS und wo weiter! Was der erzählt, hat keinen Wert. Ich muss Sven Regener immer noch recht geben, er und seine Band haben einen Anspruch darauf, dass durch Umverteilung der Gema Gelder bei der Band – also den Kunstschaffenden – ankommen. Das hat mit Acta erst einmal nichts zu tun und auch nicht mit seltsamen und teils ungerechten Verteilungsmethoden der Gema.

    • som sagt:

      Rechtschreibfehler bitte ignorieren, hätte nochmal drüberlesen sollen…

    • borgdrone sagt:

      Unabhängig davon das Bohlen sehr viel Geld gemacht hat und sich heute sehr wohl dekadent Bewegt, hat er nicht unrecht mit seiner Wahrnehmung und Analyse.

      Musik hat seit jeher von Auftritten gelebt. Das hat sich durch die Kopierbarkeit verändert und ist noch gar nicht so lange her. Nun verändert sich abermals etwas und man wird sich als Künstler erneut daran anpassen müssen und zurück zu alten Werten kommen.

      Musik war einmal ein Handwerk. Das verliert sich, wenn man es kopieren kann, was man einmal tut und es dann zu Hunderttausenden oder Millionen zum Verkauf anbietet. An der Stelle wurde sich nicht beschwert, vom Künstler und vom Konsumenten nicht. Heute, 40 Jahre später, findet dies nun statt und drei Generationen scheinen sich wohl daran gewöhnt zu haben, das Handwerk in Kopie irgendeiner Relevanz und irgendeinen Schutz bedürfen.

      Versuche das Gleiche Argument doch mal mit anderem Handwerk zu finden. Dann wünsche ich als Handwerker eine Lizens auf Schrauber, Bohrmaschine und Säge, damit davon meine Rente und mein Status gesichert ist. An der Stelle scheint es bescheuert zu klingen, ist aber nichts anderes als das was u.a. die Musikindustrie argumentiert.

      • som sagt:

        Gegen das Kopieren von Musik sagt wohl kein Künstler der Welt etwas, denn jeder, der nicht mit 14 Jahren (mein Musik-Einstigesalter) schon 2000 Euro Taschengeld bekommt (also wohl niemand), kann die Musikvielfalt entdecken ohne Schwarzkopien wie damals Tapes, dann gebrannte CDs und später halt MP3s.

        Doch heute wird insgesamt weniger Musik verkauft, weil viele Musikkonsumenten dafür kein Geld mehr ausgeben. Ich habe selbst einige Freunde, die deren einzige originale Alben von mir zum Geburtstag geschenkt bekommen haben. Und die sind Heavy User von Musik.

        Musik ist immer noch ein Handwerk und Kunst zugleich. Beides hat einen Wert, der im Zuspruch der Konsumenten und Fans gemessen wird, sowie in Geld. So wie beim Handwerker. Ich bedanke mich beim Fliesenleger, wenn er mir neue Fliesen ins Badezimmer gesetzt hat und bezahle ich anschließend. Ich bezahle übrigens seine Firma, die an ihm verdient. Da drängt sich ein Vergleich mit der Plattenfirma auf…

        Auch beim Musiker bedanke ich mich: mit Klatschen, Johlen, Pfeiffen bei ihm auf einem Konzert. Und ebenfalls mit Geld, wofür ich einen Auftritt oder auch einen Datenträger mit Musik bekommen habe (oder halt MP3s). Dieses Bedanken mit Geld ist gleichzeitig aber ein Geschäft. Der Künstler lebt davon und bezahlt seinen Lebensunterhalt, seine Krankenversicherung, seine Renteneinzahlungen, Proberaum, Instrumente, Arbeitszeit im Proberaum und Studio usw. Übrigens hat der Künstler jahrelang unentgeltlich geübt und evtl. viel Geld in eine musikalische Ausbildung gesteckt.

        Beide, der Fliesenleger sowie der Musiker, sollen von ihrer Hände und Kreativität Arbeit leben können. Den Fliesenleger bezahle ich nach getaner Arbeit. Bis dahin ist seine Firma in Vorschuss gegangen (Material, Miete für Geschäftsräume, Auto, Benzin, Angestellte). Beim Musiker ist es ebenso. Die Plattenfirma und/oder der Musiker ist in Vorleistung gegangen und hat teure Studioaufnahmen, die CD-Pressung, Gema-Gebühren, den Tourbus, Mit-Musiker, Tontechniker, Veranstalter usw. bezahlt, bevor ich auf dem Konzert bin oder mir eine CD gekauft habe.

        Wenn ich darauf verzichte, mir die CD zu kaufen oder für die Downloads zu bezahlen, aber dennoch die Musik höre, dann bekommt der Musiker nichts für seine Arbeit. Ich habe sie gestohlen. Sicher ist die Musik immateriell, aber sie ist durch harte Arbeit entstanden, bei der Kosten und Mühen entstanden sind.

        Früher ging es, da wurden vll. von einem neuen Rockalbum 100 000 Kopien verkauft und ebenso viele wurden schwarzkopiert. Jedenfalls ist die Plattenfirma und der Künstler nicht leer ausgegangen. Heute müssen beide viel Glück haben oder massenkompatible Scheisse spielen, um 1/10 davon abzusetzen.

        Konzerte sind nicht der Heilsbringer. Einerseits gibt es viele Bands, die kaum oder gar nicht auf Tour gehen und wirklich nur für eine Platte Musik aufnehmen. Willst du sie verurteilen? Andererseits können Musiker jetzt nicht auf einmal mehr Konzerte geben oder sie noch teurer machen. Das eine führt dazu, dass die Live-Auftritte weniger wert werden (sieht man an den zahlreichen neuen Metal-Festivals, geradezu inflationär), das andere führt dazu, dass weniger Menschen kommen oder sich die Auftritte nicht leisten können.

        Ich glaube, du willst einfach dein unmoralisches Handeln (und sei es noch so „cool“ verteidigen und legitimieren, indem du anderen Menschen vorschreibst (durch Diebstahl), wieviel sie zu verdienen haben. Dir bleibt immer noch die Möglichkeit des Boykotts, aber 10 – 15 Euro für ein Musik-Album ist nicht zu viel verlangt, sondern spiegeln den Wert der Kunst wider.

        Ich möchte mich auch nicht freisprechen von illegalen Downloads, aber ich kaufe sehr viel Musik – auch wenn ich sie schon hunderte Male auf dem Rechner gehört habe.

        • Silvia 1966 sagt:

          Ich glaube das auch vieles daran liegt, dass die Gema in sturer Weise auf ihre Art von Vergütungssystem pocht.
          Bei einem Radiosender wird doch auch nicht nach Reichweite (pro Hörer) bezahlt – o.k. man kann da nicht direkt kopieren na und ?

          Ob nun Youtube oder sonst ne Seite wissen ja nicht vorher wie oft ein Titel downgeloadet wird und sollen pro klick 0,6 Cent zahlen hört sich nicht viel an aber z. B. 200.000 x 0,06 Cent = 12.000 Euro für ein Lied?

          Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Radiosender 12 TSD für ein Lied bezahlt- aber nicht selten haben die doppelt so viele Hörer und das Lied wird auch noch mehrmals am Tag gespielt.

          Der Unterschied dass eben nicht kopiert wird recht fertigt nach meiner Ansicht aber nicht diesen Betrag. Dem Künstler ist es letztendlich wahrscheinlich auch egal wie sich z.B. eine Gebühr zusammensetzt- hauptsache er wird entlohnt.

          Man könnte also z.B.sagen, gezahlt wird von der Plattform und zwar z.B. in % zu den Einnahmen und danach ist Schluss mit der Wertschöpfungskette.

          Z.B. Youtube hat in Deurschland Werbeeinnahmen von 50 Mio im Jahr (keine Ahnung nur eine Beispiel) der Anteil an Gemapflichtiger Musik auf Youtube ist z.B. 50% also 25Mio. (beim Radio wird der Wortanteil im Programm auch nicht berücksichtigt sondern nur der Teil wo tatsächlich Musik gespielt wird) davon 10% währen 2,5 Mio.
          Damit kann man vernünftig kalkulieren – wenn man an den Einnahmen in Prozent beteiligt ist, stellt man sicher, dass dem Unternehemn z.B. Youtube – genug Einnahmen bleiben um alles zu finanzieren und Ihre Leute bezahlen zu können.

          Wieso soll der Nutzer also die User dann auch noch heran gezogen werden? Oder wieso soll Youtube je klick bezahlen?
          Der User bezahlt doch schon wenn er vorher die unsinnige Werbung angucken muss?
          Also warum dann nicht aus dem Geld der Werbung in % die Gema bezahlen?

          Man sollte schon genau hin gucken bei solchen Geschichten – die Gema macht sich das zu einfach – alle Unternehmen weltweit müssen sich den Gegebenheiten am Markt anpassen wenn neue Technologien ins Spiel kommen.
          Warum nicht die Gema?

        • Hackwar sagt:

          Sorry, aber das ist ziemlicher Schwachfug, den du da schreibst. Wenn ich dich jetzt beim Wort nehmen soll und Fliesenleger mit Musikern vergleichen soll, dann müsste ich nach deiner Lesart für jedes Foto und für jeden Besucher meines Bades an den Fliesenleger Geld abdrücken. Der Unterschied besteht doch gerade darin, das zwischen der Arbeitszeit des Fliesenlegers und seiner Entlohnung eine direkte Verbindung besteht. Er wird nicht mehr entlohnt, wenn bei mir besonders viele Leute auf dem Pott gesessen haben oder eben gar nicht, wenn meine Hütte dummerweise direkt nach Beendigung seiner Arbeit abgefackelt ist.

          Wenn du die Arbeit von Musikern und Fliesenlegern vergleichen willst, dann vergleiche ein Badezimmer mit einem Konzert, aber nicht mit einem bei Amazon gekauften Musikstück. Natürlich kann man das massenhaft kopierte und auf CD verpresste Musikstück als Ware sehen, welche man verkaufen möchte. Man könnte aber auch sagen, das ein heruntergeladenes Musikstück, da es für mich als Künstler weder einen einzeln messbaren finanziellen, zeitlichen oder energetischen Aufwand dargestellt hat, in erster Linie Werbung ist. Diese Werbung könnte für Konzerte oder T-Shirts von der Gruppe sein, oder aber auch dafür, das ich mir eine physische Erinnerung in Form des Albums kaufen möchte.

  • sonofmetal sagt:

    Der Fliesenleger bekommt am Ende des Monats sein Geld. Der Musiker bekommt in bestimmten Zeiträumen die Überweisungen von der Plattenfirma und Gema, welche damit zusammenhängen, wie viele Menschen bereit waren, für die Musik zu zahlen. Der Fliesenleger bekommt also einen vorhersehbaren Lohn, der Musiker ist vom Erfolg abhängig – und der Zahlungsmoral seiner Kunden. Dennoch kann er kein Album aufnehmen oder sollte es nicht, wenn er nicht schon tausende Stunden geübt und gelernt, Texte und Musik komponiert hat und sich mit der Technik auskennt. Warum gibt es da für dich keinen direkten Zusammenhang zwischen Arbeitsleistung und -entlohnung? Verstehe ich wirklich nicht.

    Wenn du Alben oder Musikdownloads als Werbung für Konzerte und Merchandising-Artikel sehen willst, dann tu dies bitte. Ist sicherlich teilweise auch so. Ich lade mir die meiste Musik erst einmal herunter, ohne dafür zu bezahlen. Dann kaufe ich mir die Alben bei Gefallen (das ist sicher auch streitbar, kaufe aber weit mehr als der Durchschnittsmusikfan). Doch insgesamt ist der Download oder das physische Produkt einer CD oder einer Vinyl-Platte eben kein kostenloser Artikel – es sei denn, die Bands verkaufen ihre Tonträger zum Selbstkostenpreis, was bei Underground-Bands, die sich das Draufzahlen leisten können, oft der Fall ist. Doch selbst bei Plattenfirmen müssen kleine Gruppen heute oftmals eine CD vorfinanzieren (ja, tatsächlich) und sind dringend drauf angewiesen, auch Tonträger zu verkaufen. Der Vertriebsweg ist erst einmal nicht entscheidend, mir geht es darum, dass man den Wert der Musik anerkennt und die Bands (über)leben können. Und ich besitze nicht von jeder Gruppe einen Merchandise-Artikel. Gerade bei Mainstream-Musik bietet sich das gar nicht an, sehe selten jemanden mit einem Madonna- oder REM-Shirt. Aber vll. habe ich da nur eine subkulturelle Wahrnehmungsfähigkeit… Und viele Menschen besuchen auch nicht oft Konzerte, nicht jede Band gibt viele Konzerte usw. (Und Musiker brauchen sich von Piraten-Sympathisanten bestimmt nicht vorschreiben lassen, wie viele Konzerte sie zu geben haben, um als „ehrlich“ und „hart arbeitend“ durchzugehen. Das ist eine widerwärtige Sozialkontrolle…)

    • borgdrone sagt:

      Zahlungsmoral seiner Kunden

      Das klingt wie „jeder der es hört muss zahlen“

      Was immer bei solchen Vergleichen vergessen wird, ist das der Musiker gar keinen Auftrag von irgendjemanden erhalten hat, der Fliesenleger jedoch sehr wohl. Desweiteren kann er seine Arbeit nicht unendlich kopieren lassen, der Musiker schon.

  • Poison sagt:

    Sollte auf den bestehenden Portalen ein Pay per Klick Modus installiert werden und alle Urheberrechtsschutz Maßnahmen greifen, werden neue, andere, unkontrollierbare Wege gefunden werden um sich „Kultur“ ins Haus zu holen. Einige Leute werden vorher leider hops gehen, total überschuldet im Hungeturm verwesen, weil sie irgendwo verbotener Weise Zitate verwendeten und erwischt wurden oder billigere Arzneimittel für die Kinder geschmuggelt haben aber der Rest wird diesen Mist dann nicht mehr mitmachen. Andere werden dann verdienen. Und wieder nicht die Urheber 😉 Und: Künstler zu sein ist wat gänzlich anderes als ein „Fliesenleger“… Man schafft KUNST. Und die ist frei! Sie ist purer Selbstzweck. Erst die Reproduzierbarkeit machte sie zum Komerz… Vorher war sie eben Privileg derjenigen die sich begehrte Kunst „leisten“ konnten. Oder die Künstler fürn Appel undn Ei abspeisen… Ich bin überzeugt davon, dass die „Urheber“ in der ganzen Debatte benutzt werden, um denjenigen die groß Kasse machen wollen die rechtlichen Mittel in die Hand zu geben sich dusselig zu verdienen. Die Kunst wird auf der Strecke bleiben. Der Kommerz wird siegen. Übrigens haben besonders die Fliesenleger sehr große Verluste hin zu nehmen, da inzwischen ne Menge Leute ihre Bäder selber fliesen können 😉

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